Projekte des Vereins Dorfleben Hitzacker e.V.

Familienzusammenführung – eine Erfolgsgeschichte

von Käthe Stecker und Evelyn Borsdorf

Als Ruth von der Migrationsberatung BLEIBEN (Kulturbahnhof Hitzacker) uns vor 3 Jahren fragte, ob wir bereit wären, einen jungen Mann dabei zu unterstützen, seine Schwester nach Deutschland zu holen, sagten wir gerne zu. Die junge Frau, um die es ging, hatte als elfjähriges Mädchen bei einem Attentat in Mogadishu/ Somalia schwerste Verbrennungen erlitten, die weder in Somalia noch Kenia weiter versorgt werden konnten. Ihr Bruder hoffte, dass sie in Deutschland behandelt werden könnte.

In einem Brief erklärten wir, dass der Verein jederzeit bereit wäre, die junge Frau in Ihrem Eingewöhnungsprozess zu begleiten und auch dem Bruder mit Rat und Tat zur Seite stehen würde. Ruth hatte wenig Hoffnung in den Erfolg ihrer Kampagne, daher engagierten wir uns als Verein zunächst nicht weiter.

Aus dem Umkreis der Initiative Zuflucht Wendland bildete sich jedoch eine Solidar-Gruppe, in der auch Hitzacker / Dorf vertreten war. Auch diese Gruppe hatte zunächst wenig Hoffnung, dass dem Antrag stattgegeben würde. Aber manchmal geschehen auch kleine Wunder: Der Antrag wurde nach 3 Jahren Mitte 2021 von der Botschaft in Nairobi als Härtefall eingestuft! Daraufhin hat die UnterstützerInnengruppe ihre Arbeit wieder aktiviert. Sie klärte die beiden wichtigsten offenen Probleme: die Krankenversicherung und eine Bürgschaft für die Kosten des Lebensunterhaltes.

Die SOLIDAGO Drawehn – eine solidarische private Krankenversicherung – erklärte sich bereit, die junge Frau aufzunehmen. Das war großartig! Zwei Vereinsmitglieder übernahmen zunächst die Kosten für den Monatsbeitrag. Ein weiteres Vereinsmitglied übernahm die Bürgschaft für die Lebensunterhaltungskosten.

Aufgrund der Zusagen der Krankenversicherung und der Lebensunterhaltungsbürgschaft gaben die Botschaft und die Ausländerbehörde grünes Licht. Ein großer Tag für uns alle! Am 24. Februar 22 konnte die junge Frau nach jahrelanger Wartezeit einreisen. Aktuell wohnt sie bei ihrem Bruder in Dannenberg und unternimmt ihre ersten Schritte in Deutschland. Zunächst geht es für sie darum, die deutsche Sprache zu lernen und Kontakte zu knüpfen. Hitzacker Dorf und einige Vereinsmitglieder hat sie bereits kennengelernt.

Jetzt suchen wir noch mehr Menschen, die die monatlichen Beiträge für die Krankenversicherungs- und Lebensunterhaltungskosten mittragen und damit für die junge Frau eine Grundlage schaffen, eine selbständige Lebensperspektive zu entwickeln. Langfristig möchte sie gerne eine Ausbildung machen – ihr größter Wunsch ist es, Krankenschwester zu werden.

Wir freuen uns über jede Spende, die unter dem Stichwort Familienzusammenführung auf unser Vereinskonto eingeht!